Diesel Affäre – was tun?

Der Diesel Skandal begann mit VW und betrifft inzwischen fast alle deutschen Autokonzerne.

Auslöser der Diesel Affäre ist ein am 18. September 2015 öffentlich bekanntgemachter Vorgang, bei dem die Volkswagen AG eine illegale Abschalteinrichtung in der Motorsteuerung ihrer Diesel-Fahrzeuge verwendete, um die US amerikanischen Abgasnormen zu umgehen. Inzwischen sind nahezu alle Autokonzerne betroffen, aber gerade die deutschen leiden am meisten, denn ausländische Hersteller wurden kaum kritisiert – dabei zeigen alle Messdaten: Sie bauen die schlechtesten Dieselmotoren.

Was heißt es aber für die Dieselfahrer und alle, die ein Dieselfahrzeug besitzen?

Auf mittlerweile zwei Diesel-Gipfeln wurden umfangreiche Nachrüst-Maßnahmen von Dieselmotoren beschlossen. Dabei sollen Fahrzeuge mit der Euro 5 oder Euro 6 Norm ein Software-Update erhalten. Für dieses Update werden Sie von Ihrem Autohersteller angeschrieben. Ältere Dieselmodelle müssen mit einer Hardware-Nachrüstungen (AdBlue) ausgestattet werden.

WICHTIG! Wer daran denkt, seinen Diesel zu verkaufen, der sollte laut aktueller Statistiken jetzt handeln. Der Restwert ist durchschnittlich um 3% gesunken. Die Wertstabilität ist nicht mehr garantiert.

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Wer soll das bezahlen?

Die Software-Updates werden vom Hersteller übernommen. Die Kosten belaufen sich dabei auf ca. 100,- Euro pro Fahrzeug. Hoffen wir, dass die Autos danach die gleiche Leistung und den gleichen Verbrauch vorweisen als vor dem Update! Erste Tests haben ergeben, dass Autos nach dem Update mehr Sprit verbrauchen oder schneller kaputtgehen. Zwei von „Auto, Motor und Sport” getestete VW-Amaroks zeigten sich nach der Umrüstung an der Zapfsäule deutlich durstiger als vorher.
Die Umrüstung bei einem Euro 4 Diesel kostet pro Fahrzeug ungefähr 1500 Euro. Die Kosten können auch geringer sein. Wer diese Kosten übernimmt ist aktuell noch unklar. Durch die aktuell laufenden Umweltprämien versuchen die Autobauer bereits einen Großteil an Euro 2 bis Euro 4 Fahrzeugen vom Markt zu nehmen. Solange die Kostenfrage nicht geklärt ist, sollte man sich über einen Verkauf definitiv Gedanken machen. Die Hersteller sagen zwar zu, dass durch die Nachrüstung keine Kosten für die Halter entstehen und darüber hinaus die Nachrüstung keinen Einfluss auf Motorleistung, Verbrauch oder Lebensdauer haben werde, aber die Realität sieht leider meist anders aus.

Wie finde ich die Abgasnorm meines Autos heraus?

Schauen Sie in Ihren Fahrzeugschein. Unter der Ziffer 14 finden Sie die Schadstoffnorm Ihres Autos.

Überblick der Plakettenarten und deren Anforderungen.

Fahrzeuge mit der Euro 6 oder Euro 5 bekommen ebenfalls die grüne Plakette.

Wer bekommt eine blaue Plakette?

  • Benzin-PKW ohne Direkteinspritzung ab Euro 3
  • Benzin-PKW mit Direkteinspritzung ab Euro 6b
  • Elektro-Fahrzeuge ohne Verbrennungsmotor
  • CNG/LPG-Fahrzeuge als PKW, LKW und Busse ab Euro 3
  • Diesel-PKW und leichte Diesel-Nutzfahrzeuge mit nachgerüsteter DeNO2-Technik, sofern diese die NOx-Werte der Euro 6 einhalten

Zusammenfassung:

Frage: Soll ich mein Dieselfahrzeug verkaufen?
Antwort: Wenn Sie einen Diesel mit Euro 5 oder Euro 6 Norm besitzen, dann müssen Sie sich aktuell keine Gedanken machen.

Frage: Ist es klug, aktuell einen Diesel zu kaufen?
Antwort: Wenn Sie mehr als 20.000 km jährlich unterwegs sind und zudem viel Langstrecke fahren, dann schon. Denn der Diesel ist immernoch günstiger als das Benzin und der Verbrauch attraktiver.

Frage: Warum ist ein Diesel nicht gut für die Kurzstrecke?
Antwort: Zum einen benötigt ein Diesel eine längere Zeit um warm zu werden. Im Winter kann das nervig sein. Um eine saubere Verbrennung zu gewährleisten, muss die Abgastemperatur mindestens 600 Grad Celsius betragen. Einige Autobauer arbeiten mit Additiven, andere mit einer Nacheinspritzung. Durch die Nacheinspritzung kann es zu einer Ölverdünnung kommen, die sich negativ auf den Motor auswirkt, da dünnes Öl seine Schmiereigenschaften verliert. Die Folge kann Überhitzung des Motors sein. Dieselmotoren, die zusätzlich mit einem Stop-and-go-System ausgerüstet sind, laufen im Stadtverkehr noch problematischer, weil sich der Mechanismus negativ auf die Abgastemperatur auswirkt.

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SEPTEMBER 2017